Am 24. Juli 2025 fand im CUBITY Atelierhaus in Merzenich die Abschlusspräsentation des Entwurfsprojekts „Re:SET – Bürgewald – Ort der Zukunft“ der Technischen Universität Darmstadt statt. Im Zentrum der Arbeiten stand das Haus 62 an der Unterstraße in Bürgewald, das die Studierenden mit neuen Ideen für Wohnen, Arbeiten und gemeinschaftliches Leben weitergedacht haben. Viele Entwürfe befassten sich nicht nur mit architektonischen Konzepten, sondern auch mit der Integration von Kreislaufsystemen (etwa für Wasser, Materialien und Energie), um nachhaltige Modelle für die Zukunft des Ortes zu entwickeln.

Einblick in 23 Abschlussarbeiten zwischen Wohnen, Arbeiten und Gemeinschaft

Unter der Leitung von Prof. Anett-Maud Joppien präsentierten die Studierenden des Fachgebiets Entwerfen und Gebäudetechnologie ihre Ergebnisse aus dem Sommersemester. Ab 10:30 Uhr bot die Veranstaltung Raum für Ankommen und Austausch, ehe die ersten Bachelorstudierenden ihre Projekte vorstellten. Im Laufe des Tages wurden insgesamt fünfzehn Bachelor- und acht Masterarbeiten gezeigt. Der Nachmittag war den Masterprojekten gewidmet, ehe um 17:00 Uhr eine begleitende Ausstellung für die Vertreterinnen und Vertreter der Merzenicher Politik eröffnet wurde.

Unterschiedlichste Menschen sind zu Gast bei der Abschlusspräsenation der Architketurstudierenden und schauen interessiert zur gerade vortragenden Person.

Die Gäste der Abschlusspräsentionen der Architekturstudierenden luschten interessiert den vortragenden Personen. © Sharon Nathan

Haus 62 als Impulsgeber für neue Perspektiven

Unter den Gästen befanden sich neben Prof. Joppien auch Karolin Kegel, Michael Müller (Schmale Architekten) und der Bürgermeister der Gemeinde Merzenich, Georg Gelhausen. Für die Stiftung Herzensdienste nahm Benita von der Schulenburg an der Veranstaltung teil. Mehrere Mitglieder des Gemeinderates nutzten die Gelegenheit, sich ein Bild von der großen Bandbreite der Ansätze zu machen, die sich allesamt mit den Potenzialen des Hauses 62 und seiner Rolle für Bürgewald auseinandersetzten.

„Was hier erarbeitet wurde, wird auch genutzt. Es sind genau die Impulse, die wir brauchen.“

 

Georg Gelhausen, Bürgermeister

Architekturstudierende präsentiert ihre Arbeit zu „Re:SET – Bürgewald – Ort der Zukunft“.

Architekturstudierende präsentiert ihre Abschlussarbeit zu „Re:SET – Bürgewald – Ort der Zukunft“. © Sharon Nathan

Ein Labor für die Zukunft – zwischen Wald, Wasser und Wandel

Exemplarisch für die inhaltliche Tiefe der Arbeiten steht der Entwurf von Daniel Fiechter. Sein Projekt „Adaptive Lab“ stellt den Klimawandel und die Zukunft der Wälder in den Mittelpunkt. Geplant ist ein Forschungszentrum in Bürgewald, das sich durch eine flexible Raumstruktur an unterschiedliche Nutzungen anpassen kann. Verschiebbare Holzelemente ermöglichen es, Räume zu öffnen, zu unterteilen oder neu zu ordnen. Eingebettet in die Landschaft nahe des Hambacher Forsts wird das Gebäude von einer naturnahen Gestaltung umgeben, die Wasser zurückhält, Biodiversität fördert und gemeinschaftliche Außenräume schafft. Der Entwurf verbindet ökologische Fragestellungen mit architektonischer Innovation.

Männer und Frauen widmen sich sitzend interessiret den Vorträgen zu de Abschlussarbeiten der Architekturstudierenden der TU Darmstadt.

Das Publikum folgt gespannt und aufmerksam den Präsentationen der Architekturstudierenden, die ihre Abschlussarbeiten vorstellen. © Sharon Nathan

Ideen für morgen: Wo Theorie, Praxis und Gemeinschaft sich verbinden

Die Abschlusspräsentation zeigte insgesamt ein breites Spektrum an Ansätzen, wie zukünftige Formen des Wohnens und Zusammenlebens im Rheinischen Revier gestaltet werden könnten. Deutlich wurde, wie intensiv die Studierenden auf die besonderen Herausforderungen und Chancen des Ortes eingegangen sind. Auffällig war dabei auch die sozialwissenschaftliche Komponente vieler Arbeiten: Zahlreiche Entwürfe basierten auf detaillierten Nutzerprofilen, um unterschiedliche Lebensentwürfe, Altersgruppen und soziale Dynamiken zu berücksichtigen. Diese Überlegungen dienten als Grundlage, um die künftige Nutzung der Gebäude und deren Wirkung auf das Zusammenleben differenziert zu erfassen. Nach der intensiven Präsentationsphase blieb beim abschließenden Ausstellungsrundgang Raum für Gespräche zwischen Lehrenden, Studierenden und den Gästen aus Politik und Praxis.