Am 7. Mai 2025 fand eine Exkursion des Fachgebiets Entwerfen und Gebäudetechnologie der TU Darmstadt nach Bürgewald statt. Unterstützt wurde die Veranstaltung von Gesche Hugger und Benita von der Schulenburg von der Herzensdienstestiftung sowie von Sharon Nathan von der Stiftung Findeisen. Die Moderation übernahmen Prof. Anett-Maud Joppien und Karolin Kegel von der TU Darmstadt und auch Maximilian Schmidt von der Zukunftswerkstatt Merzenich bot sich als Strukturwandelmanager den Studierenden als Experte vor Ort an.

Ziel der Exkursion war es, sich vor Ort mit Fragen der Nachhaltigkeit, der architektonischen Transformation und der sozialen Raumentwicklung auseinanderzusetzen. Im Mittelpunkt stand dabei das Bestandsgebäude in der Unterstraße 62, das von Studierenden im Rahmen einer Bauaufnahme untersucht wurde.

Einführung im CUBITY und Impulse zur Nachhaltigkeit

Der Tag begann für die Studierenden im CUBITY in Merzenich. Nach der Vorstellung der Teilnehmenden und Lehrenden folgten drei Impulsvorträge. Matthias Schäpers von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen sprach über ökologische Herausforderungen im Bausektor. Moritz Fedkenheuer beleuchtete gesellschaftliche Veränderungen und deren Einfluss auf Wohnformen mit sozialwissenschaftlichem Schwerpunkt. Rose Fisch legte den Fokus auf Freiräume und deren Rolle für Biodiversität und seelische Gesundheit. Die Themen wurden von allen Beteiligten intensiv diskutiert.

Studenten Cubity

Die Studierenden der Exkursion erhielten im Cubity eine Einführung sowie Impulsvorträge zum Thema Nachhaltigkeit. © Sharon Nathan

TerraNova, Bürgewald und die Rolle der Bestandsgebäude

Im Anschluss besuchte die Gruppe den Aussichtspunkt TerraNova in Elsdorf. Dort wurde der Tagebau und dessen landschaftliche Wirkung reflektiert. Danach führte Bürgermeister Georg Gelhausen eine Ortsbegehung in Bürgewald durch. Dabei wurde insbesondere das Grundstück in der Unterstraße 62 im Gesamtgefüge des Dorfes thematisiert. Das leerstehende Einfamilienhaus wurde durch die Studierenden ausgemessen und dokumentiert. Neben zeichnerischen Skizzen und Fotografien entstanden erste funktionale und architektonische Analysen. Ziel war es, Nutzungsmöglichkeiten und Weiterentwicklungspotenziale zu identifizieren.

Aufgabe im Lehrkontext: Wohnen und Wandel erfassen

Im Rahmen der Exkursion wurden verschiedene Aufgaben formuliert, unter anderem die Frage, welche Veränderungen nötig wären, um sich Wohnen oder Arbeiten in Bürgewald vorstellen zu können. Zudem wurden inspirierende Elemente des Ortes fotografisch festgehalten, das Gebäude skizziert und im Team unter einem spezifischen Aspekt analysiert. Diese Aufgaben sind Teil des Lehrformats RE:SET, das nachhaltiges Bauen im ländlichen Raum interdisziplinär erforscht. Bürgewald dient dabei als Fallstudie für aktuelle Herausforderungen im Umgang mit Bestandsgebäuden, Mobilitätsfragen, sozialer Infrastruktur und Klimaanpassung.