Unterzeichnung des Letter of Intent (LOI) zur Wiederbelebung des Ortes Morschenich-Alt im CUBITY

Die „Wiederbelebung des Dorfes Morschenich-Alt“ stand am 7. Dezember bei der offiziellen Pressekonferenz im CUBITY in Merzenich auf der Tagesordnung. Als das erste von insgesamt sechs früheren Braunkohle-Dörfern soll Morschenich-Alt aufgrund des vorzeitigen Kohleausstieges 2030 wiederbelebt werden. Auch der Name des Dorfes soll sich ändern – aus „Morschenich-Alt“ wird zukünftig „Bürgewald“, ein lebendiger Ortsteil der Gemeinde Merzenich. Um diese Verbundenheit zu feiern, fand die Pressekonferenz in Merzenich im CUBITY, das als Begegnungsort Forschende und Lehrende zusammenbringt, statt. Um die Wiederbelebung von Morschenich-Alt realisieren zu können, stellt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen insgesamt 90 Millionen Euro zur Verfügung. Damit sollen nicht nur vorhandene Gebäude erhalten und renoviert werden, sondern auch das Gemeinschaftsleben revitalisiert werden. Beispielsweise soll die Ortsmitte erneuert und die abgebrannte Sankt Lambertus Kirche, die eine hohe Symbolkraft für die Wiederbelebung des Dorfes hat, wieder instandgesetzt werden. Die geplante Bebauung vom zukünftigen Bürgewald soll klimaschonend, flächensparend und ressourcenschonend erfolgen – auch hier geht das CUBITY-Atelierhaus mit seiner nachhaltigen Bauweise mit einem guten Beispiel voran. Die geplante Übertragung von Morschenich-Alt von RWE Power auf die Gemeinde Merzenich wurde mit der Unterzeichnung des „Letter of Intend“ (LOI) am 7. Dezember 2023 durch die Vertreter des Landes Nordrhein-Westfalen, der Gemeinde Merzenich und der RWE Power AG beschlossen.

Georg Gelhausen, Bürgermeister der Gemeinde Merzenich, Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Dr. Lars Kulik, Vorstandsmitglied von RWE Power AG, unterzeichneten am 7. Dezember 2023 im CUBITY in Merzenich den Letter of Intent (v.l.n.r.). © Sharon Nathan, Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen, 2023

Die Gemeinde Merzenich als Vorreiter für den Strukturwandel im Rheinischen Revier

„Mit viel positiver Energie wird aus dem Braunkohle-Dorf Morschenich-Alt das erste Zukunftsdorf im Strukturwandel Rheinisches Revier“, hebt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, hervor. „Auf Basis des Investitionsgesetzes Kohleregionen werden für den Grunderwerb durch die Gemeinde Merzenich und die umfassende Sanierung und Entwicklung des Ortes rund 90 Millionen Euro bereitgestellt. Im Zukunftsdorf soll nicht nur das frühere Ortsbild mit historisch wertvollen Gebäuden und Strukturen erhalten, sondern es soll mit innovativen Gebäuden und Baufeldern nachhaltig ergänzt werden“, so Scharrenbach.

Georg Gelhausen, Bürgermeister der Gemeinde Merzenich, freut sich auf die zukünftige Herausforderung, Morschenich-Alt als Ortsteil von Merzenich zu einem zukunftsorientierten Lebensmittelpunkt für Menschen aus dem Rheinischen Revier zu formen: „Der Erwerb der Ortslage Morschenich-Alt ist für uns die einmalige Gelegenheit einer selbstbestimmten Zukunftsgestaltung. In der kommunalpolitischen Historie hat es eine solche Chance, den Transformationsprozess des Strukturwandels zu gestalten, noch nie gegeben“, erklärt Gelhausen. „Der Rückerwerb ist somit nicht nur ein symbolischer Akt, sondern der Startschuss für die Revitalisierung und das Dorfleben der Zukunft.“

Auch Dr. Lars Kulik, Vorstandsmitglied von RWE Power AG, begrüßt diesen für Morschenich-Alt und die Gemeinde Merzenich wichtigen Schritt: „Mit der Übertragung der Liegenschaften in Morschenich-Alt löst RWE ihre Zusage aus der politischen Verständigung zum Kohleausstieg 2030 ein. Wir geben die Grundstücke und Gebäude, die nicht mehr für den Tagebaubetrieb benötigt werden, zu angemessenen Konditionen an die Gemeinde Merzenich und unterstützen somit die Bemühungen von Land und Kommune, hier einen ,Ort der Zukunft‘ zu entwickeln.“

Das Video der Pressekonferenz zur Unterzeichnung des Letter of Intent im CUBITY

© Sharon Nathan, Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen, 2023